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Heute ist sie fast vergessen, die am 13. November 1812 in Tönning geborene Friederike Marie Ernstine Wolfhagen. Während sie in einer angesehenen Familie den Kinderschuhen entwächst, erholt sich die Stadt von der Rezession nach den napoleonischen Kriegen und dem Bankrott des dänischen Staates. Man hat wieder Geld und ergötzt sich auf Volksfesten im Schlossgarten, schreibt ihr Vater Friedrich Wolfhagen, der unter dem dänischen König Christian VIII zunächst Stadtsekretär, dann Polizeimeister und von 1839 bis 1843 Bürgermeister von Tönning ist.
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1848 zieht sie mit ihrer Mutter und einer wie sie ledig gebliebenen Schwester nach Dresden und setzt sich in Aufsätzen für die Demokratiebewegung der Märzrevolution ein. Mit ihrer Abhandlung Die Friedensfrage in Schleswig-
Am 19. November 1806 besetzen die Truppen Napoleons Hamburg, verbieten den Handel mit England und beschlagnahmen alle englischen Waren in der Stadt. Zwei Tage später verkündet Napoleon in Berlin per Dekret die Kontinentalsperre, die bis 1814 in Kraft blieb.
Davon profitieren vor allem das zum dänischen Gesamtstaat gehörende Tönning und die Insel Helgoland. Während Tönning 1803 weniger als 2.000 Einwohner hatte, sind es 1807 bereits um die 6.000. Die Steuereinnahmen steigen auf ein Vielfaches, die Stadt erwirtschaftet erhebliche Überschüsse und investiert in Baumaßnahmen. Viele Geschäftsleute machten sich nach Tönning auf, erwerben Bürgerrechte – und im Hafen entsteht eine Gaststätte nach der anderen. Das obige Foto einer Infotafel am Markt zeigt den Ortskern um das Jahr 1800.
Nachdem sich Dänemark 1807 den Franzosen angeschlossen hat, ist es mit diesem Aufschwung zunächst vorbei, doch lebt die Blüte durch einträgliche Schmuggelfahrten nach Helgoland, das voll von englischer Ware ist, wieder auf. Zudem bringen ab 1809 neutrale amerikanische Schiffe Ware nach Tönning, die von hier weitertransportiert wird. Aber auch diese Wiederbelebung des Handels ist nur von kurzer Dauer, denn ab 1810 wird der Schmuggel zwischen Tönning und Helgoland durch scharfe Kontrollen nahezu unmöglich. Die fetten Jahre für die Stadt an der Eidermündung sind vorbei.
Weitere Informationen: Tönning im Wandel der Zeiten, Husum Verlag 1990 / Geschichte Nordfrieslands (Kassette mit 6 Bänden), Nordfriisk Instituut 2010 / Wikipedia u.a. Quellen im Internet
Foto: Archiv Gerhard H. Ehlers, Odenthal |
Büsum. Klirrende Kälte, eisigscharfer Ostwind und Eis, soweit das Auge reicht. Seit vier Tagen sitzt Gunther Plüschow an Bord seines zum Forschungsschiff umgebauten Sitzgatter-
Seine Forschungsreise war erfolgreich: Als erster Mensch überflog er die Cordillera Darwin, die letzte große Erhebung der Anden auf Feuerland vor dem Ende Südamerikas, das Kap Horn und den heutigen Nationalpark Torres del Paine in Patagonien, hatte sich dazu eigens seinen Heinkel-
Kiel im Jahr 1839. An der Kieler Universität begegnen sich zwei Studenten der Jurisprudenz und stellen fest, dass sie den gleichen Vornamen tragen und im gleichen Jahr weniger als 20 Meilen von einander entfernt in Nordfriesland geboren wurden. Man kommt sich näher und beschließt, sich eine Wohnung zu teilen. Auch außerhalb des Studiums teilt man einige Interessen, und so veröffentlichen sie 1843 mit dem Bruder des einen die Gedichtsammlung Liederbuch dreier Freunde, darüber hinaus sammelten sie schleswig-
Die Namen der beiden: Theodor Mommsen aus Garding und der um zwei Monate ältere Theodor Storm aus Husum, doch während Storm sein Leben lang seiner Geburtsstadt verbunden blieb, kehrte Theodor Mommsen, nachdem seine Eltern vier Jahre nach seiner Geburt Garding verlassen hatten, nie wieder dorthin zurück. Was die Stadt nicht davon abhielt, in 1895 zu ihrem Ehrenbürger zu ernennen und sich seit 2002 gar Mommsen-
Theodor Mommsen gilt als einer der einflussreichsten Historiker des 19. Jahrhunderts. Während der Märzrevolution von 1848 setzte er sich als Journalist in Rendsburg für seine liberalen Überzeugungen ein, wurde kurz darauf außerordentlicher Professor in Leipzig, aber nur wenig später wegen seiner Beteiligung am sächsischen Maiaufstand von 1849 entlassen. Mommsen missbilligte den Katholizismus, nannte Bismarck einen Schwindler und setzte sich gegen den Antisemitismus im Kaiserreich zur Wehr, doch seine größten Erfolge feierte er als Altertumswissenschaftler. Für seine als Meisterwerk der Geschichtsschreibung geltende Römische Geschichte erhielt er 1902 als erster Deutscher den Literaturnobelpreis. Er starb nur ein Jahr später am 1. November 1903 in Charlottenburg.
Einst im November – Nachrichten von der Westküste, letzte Ergänzung: 03.09.15