Zwischen gestern und heute

Einst im Februar

 
  3. bis 5. Februar 1825 – Die Halligflut

Bei der sogenannten Halligflut kommt zum letzten Mal bei einer Sturmflut in Nordfriesland eine größere Anzahl von Menschen ums Leben. Am stärksten betroffen waren in Schleswig-Holstein die Halligen und die Insel Pellworm, die vollständig überflutet wurde. Rund 800 Opfer waren zu beklagen. Eine Welle der Hilfsbereitschaft setzte ein, und am 9. Februar befahl der dänische König Friedrich VI zur Behebung der Schäden eine Haussammlung sowie Kirchenkollekten im Königreich und seinen Herzogtümern. Im Frühsommer kam er im Rahmen einer Inspektionsreise auf die Hallig Hooge, um die Schäden und Reparaturarbeiten selbst in Augenschein zu nehmen.

Durch die Sturmflut rückten die abgelegenen Halligen erstmals in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. In seiner 1835 erschienenen Novelle Die Hallig oder die Schiffbrüchigen auf dem Eiland in der Nordsee beschrieb der Pastor Johann Christoph Biernatzki das Leben auf den Halligen und die Sturmflutnacht, die ihn zum Verlassen der Hallig Nordstrandischmoor bewegte.

Quelle: Die Geschichte Nordfrieslands, Bd. 4., S. 38/39
Verlag Nordfriisk Instituut, Bredstedt 2005

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  9. Februar 1885 – Ein Dichter der friesischen Sprache

Auf einem friesischen Bauernhof in Keitum auf Sylt wird Jens Emil Mungard geboren. Erst Jahrzehnte nach seiner Ermordung durch die Nationalsozialisten wurde seine Rolle als herausragender Dichter der nordfriesischen Sprache erkannt. Während die meisten norddeutschen ‘Heimatdichter’ Hymnen auf das Dritte Reich schrieben und die heimatliche Scholle priesen, verspottete Mungard nach anfänglicher Sympathie die Nazis: wenn die Petersilie verregne und die Bankzinsen stiegen, sei das Judenwerk, verhöhnte er den Antisemitismus in einem Gedicht. Am 13. Februar 1940 starb er auf einem Strohsack in der Baracke 27 des Konzentrationslagers Sachsenhausen.

Insgesamt verfasste Jens Emil Mungard über 700 Gedichte, sechs Theaterstücke und zahlreiche Prosatexte. Hier sein vielleicht bekanntestes Gedicht:

Ströntistel es min bloom,
Ströntistel neem's uk mi.
Jü gröört üp dünemsön,
Ik üp des leewents-strön,
En proter haa wat biid!
Stranddistel ist meine Blume,
Stranddistel nennen sie auch mich.
Sie wächst auf Dünensand,
Ich auf diesem Lebens-Strand,
Und Stacheln haben wir beide!

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17. Februar 1714 – Kapitulation der Festung Tönning und das Ende des Schlosses

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts befand sich die Festungsstadt Tönning im Besitz des Hauses Schleswig-Holstein-Gottorf, das in verwandtschaftlichem Verhältnis zum schwedischen Königshaus stand. Als im Großen Nordischen Krieg die schwedische Armee unter Graf Magnus Stenbock geschlagen wurde, gewährte ihr Herzog Karl Friedrich von Holstein-Gottorf unter Verletzung der Neutralität in der Festung Tönning Schutz vor den aus Russen, Sachsen und Dänen bestehenden Verfolgern, die daraufhin von den verbündeten Verfolgern belagert wurden.

Rund 22.000 Menschen sollen sich zeitweise auf dem nur rund einen Quadratkilometer großen, zur Festung ausgebauten Stadtgebiet aufgehalten haben. Als die Versorgungslage zusammengebrach und 3.000 der 12.000 schwedischen Soldaten erkrankt waren, kapitulierte das schwedische Heer am 16. Mai 1713 und verließ die Stadt, doch die 1600 Mann starke Tönninger Garnison unter Festungskommandant Zacharias Wolf hielt stand, bis am 17. Februar die letzten Lebensmittel verbraucht waren und die Stadt übergeben wurde. Die Festung wurde geschleift und das durch Beschuss beschädigte Schloss in den Folgejahren abgerissen. Der Abriss dauerte bis 1735.

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17. Februar 1500 – Die Schlacht bei Hemmingstedt

Dithmarscher Bauern unter Führung von Wulf Isebrand schlagen bei Hemmingstedt das von König Johann von Dänemark, Norwegen und Schweden sowie seinem Bruder, dem Herzog Friedrich von Holstein angeführte dänische Heer. Zahlenmäßig unterlegen, öffnen sie die Siele, überfluten das Land und nutzen ihre Spieße zum Klotstockspringen. So können sie die bei dem eingetretenen Tauwetter kaum noch bewegungsfähigen Dänen immer wieder angreifen und im letzten Anlauf den Sieg erringen. Die Dithmarscher Bauernrepublik hielt noch bis 1559.

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29. Februar 2008 – Ein langer Februar für Nordstrand

Während in fast allen Teilen der Welt der Gregorianische Kalender gilt, ticken die Uhren auf Nordstrand anders. Hier die Termine für die kath. Gottesdienste an diesem Wochenende, entnommen dem gelben Veranstaltungsheft der Kurverwaltung von Nordstrand:

Sonnabend, den 30. Februar 2008

16.00 Uhr Heilige Messe in der kath. Kirche „St. Knut“, Herrendeich 2.

Montag, 31. Februar 2008

Hochamt in der kath. Kirche „St. Knut“, Herrendeich 2. (Die Gottesdienstzeiten entnehmen Sie bitte dem aktuellen Aushang im Schaukasten oder Portal der St. Knud-Kirche).

Wurde hier ein alter nordfriesischer Kalender eingeführt? Zu den seinen Besonderheiten gehört, dass auf einen Sonnabend unmittelbar der Montag folgt, was dem Vernehmen nach bei den Arbeitgebern Nordfrieslands auf großes Wohlwollen gestoßen ist.

Quelle: Veranstaltungsheft der Kurverwaltung Nordstrand

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Einst im Februar – Nachrichten von der Westküste, letzte Ergänzung: 01.02.16