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Edward Brooke-HitchingAtlas der erfundenen OrteErstausgabe: The Phantom Atlas. The Greatest |
Die größten Irrtümer und Lügen auf Landkarten, lautet der deutsche Untertitel des Buches. Noch vor 150 Jahren waren auf einer offiziellen Karte der Königlichen Marine des britischen Empires 123 Inseln im Nordpazifik verzeichnet, die es de facto nie gab, teils auf Irrtümern der vermeintlichen Entdecker beruhend und mitunter auch frei erfunden. Und so zeigt der leidenschaftliche Liebhaber historischer Karten Edward Brooke-
Wie kam es, dass Kontinente, Inseln, Orte und Seewege aufgezeichnet wurden, die es nie gab? Die skurrilsten und zählebigsten dieser geografischen Phantome hat der Autor hier zusammengetragen. Die historischen Karten und Illustrationen in seinem Buch ergeben zusammen mit den zugehörigen Geschichten eine “fesselnde Chronik unseres Kampfes mit der Unwissenheit”, schrieb eine englische Literaturzeitschrift nach seinem Erscheinen.
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James Fenimore CooperNed Myers oder Ein Leben vor dem MastErstausgabe: Ned Myers; or, Life Before the Mast (1843) |
Als James Fenimore Cooper um 1840 nach mehr als 30 Jahren seinen Jugendfreund Ned Myers wiedersah, hatte dieser viel zu erzählen: Geschichten über Sturm, Schiffbruch und Gefangenschaft, über ein Leben vor dem Mast, wo die einfachen Matrosen untergebracht sind. Mit 14 Jahren von zu Hause ausgerissen reiste er als Tabakschmuggler nach Irland und als Opiumschmuggler nach China, segelte auf einem Walfänger in die Südsee, arbeitete auf Linienschiffen, Frachtern, Fregatten, Fischerbooten und Zollkuttern.
Cooper brachte diese mündliche Lebensbeichte zu Papier, ohne etwas zu ändern, schreibt er in seinem Vorwort und nur die offensichtliche Irrtümer seines Freundes korrigierend. In dieser neuen und kommentierten Übersetzung aus dem Amerikanischen liegt er hier wieder vor, ein Bericht stellvertretend für das Schicksal unzähliger Matrosen, die auf hoher See allen Gefahren trotzten, an Land allzu oft an Armut, Alkohol und Leichtsinn zugrunde gingen und – wie der Herausgeber und Übersetzer schreibt – nur selten als die Helden gefeiert wurden, die sie waren.
Daniel DefoeRobinson CrusoeEnglische Erstausgabe: Robinson Crusoe / |
Geht es um ferne Inseln und Meere, dürfen Defoes Abenteuer des Robinson Crusoe nicht fehlen, die im Jahr 1719 in zwei Bänden erschienen, jedoch vielen, wenn nicht gar den meisten deutschen Lesern nur in verstümmelten, ‘für die Jugend bearbeiteten’ Ausgaben bekannt sind. In der hier vorliegenden ungekürzten Dünndruckausgabe des Winkler Verlags sind The Life and Strange Surprising Adventures of Robinson Crusoe und The Farther Adventures of Robinson Crusoe mit den Illustrationen der Amsterdamer Ausgabe von 1726/27 in einem Buch zusammengefasst.
„Dieses Buch wird zum Prüfstein unseres Urteils werden, und solange unser Geschmack nicht verdorben ist, wird es uns immer Vergnügen bereiten“, schrieb der Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung Jean-
Als Vorbild für den literarischen Robinson gilt der schottische Seemann Alexander Selkirk, der im Jahr 1703 nach einem Streit mit seinem Kapitän auf einer abgelegenen Insel vor der südamerikanischen Westküste ausgesetzt wurde und dort mehr als vier Jahre verbrachte. Mehr dazu in dem von Nikolaus Stingl 1980 aus historischen Quellen zusammengestellten Buch Der wahre Robinson.
Daniel DefoeUmfassende Geschichte der Räubereien
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Aus dem Klappentext: Piraten waren zu Defoes Lebzeiten ein Politikum höchsten Ranges, weil sie den Überseehandel und damit die Autorität der damaligen Weltmächte empfindlich gefährdeten. Deshalb beschränkt sich Defoe nicht bloß auf ein Aufzählen von Fakten, sondert er fragt nach den sozialen Ursachen der Freibeuterei, setzt sie in Beziehung zu den Problemen des Seehandels und der Kolonialpolitik, und fragt darüber hinaus nach der rechtlichen und moralischen Bewertung.
Persönliche Begegnungen mit Abenteurern der Meere auf seinen vielen Schiffsreisen bilden eine weitere Grundlange seiner General History of the Robberies and Murders of the most notorious Pirates, die zu einem Klassiker der englischen Seefahrtsliteratur wurde und hier erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt, erschienen in einem Verlag, der nur wenige Jahre nach seiner Gründung die Segel wieder streichen musste.
Lucien DeprijckDie Inseln, auf denen ich strandeMit 18 Illustrationen von Christian Schneider |
„Am Ufer der siebten Insel, auf der ich strande, weht eine deutsche Fahne. Ich versuche mit letzter Kraft, das noch fehlende Stück zum rettenden Ufer zu kraulen, wo ein Mann steht und mir zuruft: Mann, können Sie nicht lesen? Hier ist Schwimmen strengstens untersagt!“
Stranden, aber wie? Lucien Deprijck zeigt es in diesem einzigartigen Buch in immer wieder neuen Facetten: ironisch, absurd, abenteuerlich, dramatisch, nachdenklich oder auch bedrückend, eingeleitet jeweils durch eine ganzseitige Illustration von Christian Schneider. In langen und in kurzen Geschichten, achtzehn an der Zahl, und die kürzeste ist oben in voller Länge wiedergeben.
„Man strandet schließlich nicht jeden Tag, und wenn es schon mal passiert und man das Glück hat, auf einer Insel angeschwemmt zu werden, soll es doch auch stilecht sein“, beschwert sich einer der Schiffbrüchigen, dem es ganz und gar nicht passt, am Strand von Menschenmassen empfangen zu werden. Stilecht gestaltet gehört dieses Buch für mich zu den schönsten Büchern des Jahres.
Arthur Conan DoyleHeute dreimal ins Polarmeer gefallenMit den Originalzeichnungen des Autors |
„Habe den ganzen Tag gearbeitet. Heute dreimal ins Polarmeer gefallen, doch glücklicher Weise war immer jemand in der Nähe, um mich herauszuziehen. Ich wurde mehrmals aus dem Wasser gefischt, war aber dadurch abends außer Gefecht gesetzt, weil all meine Kleider in Maschinenraum trockneten.“
Ein Ausschnitt aus dem Vorwort der Herausgeber: An einem Nachmittag im März 1880 beschloss ein junger Medizinstudent spontan sein Studium zu unterbrechen und als Schiffsarzt auf einem Arktis-
“Ich wurde erwachsen auf 80 Grad nördlicher Breite”, schrieb Conan Doyle, nachdem er mit seinen Sherlock-
Georg ForsterReise um die WeltNach der vom Autor 1784 überarbeiteten 2. Auflage |
„Ein Morgen war’s, schöner hat ihn schwerlich je ein Dichter beschrieben, an welchem wir die Insel O-Tahiti 2 Meilen vor uns sahen. Der Ostwind, unser bisheriger Begleiter, hatte sich gelegt: Ein vom Lande wehendes Lüftchen führte uns die erfrischendsten und herrlichsten Wohlgerüche entgegen …“
In den Jahren 1772 bis 1775 nahm Georg Forster als Assistent seines Vaters, dem Naturforscher Dr. Johann Reinhold Forster, an Kapitän Cooks zweiter Weltumseglung teil, über die er anschließend in seinem Werk, hier der vollständige Originaltitel,
Dr. Johann Reinhold Forster’s
Reise um die Welt
auf Kosten der Großbrittannischen Regierung
zu
Erweiterung der Naturkenntniß unternommen
und während den Jahren 1772 bis 1775
in dem
von Capitain J. Cook commandierten Schiffe
The Resolution, ausgeführt.
Beschrieben und herausgegeben
von dessen Sohn und Reisegefährten
Georg Forster
Vom Verfasser selbst aus dem Englischen
übersetzt.
berichtete. „Goethe hat den blutjungen Autor des großen Berichts von der zweiten Weltreise des Captain Cook (1772–1775) bewundert, und er beobachtete sein Geschick bis zum einsamen Tod in einer Pariser Dachkammer mit einem beinahe brüderlichen Interesse, obwohl er die Ideen des Mitgründers der Rheinischen Republik in Mainz nicht gutheißen konnte, und Wieland sprach von einem ‘der merkwürdigsten Bücher unserer Zeit’“ schreibt in einem dem Bericht vorangestellten biografischen Essay der Herausgeber Klaus Harpprecht.
Im Gegensatz zu anderen auf dem Markt befindlichen Ausgaben, legt die Andere Bibliothek diesen Bericht unverfälscht ohne sogenannte ‘Anpassungen des Textes an die heutigen sprachlichen und orthographischen Gepflogenheiten’, vor – eben so, wie Forster ihn wirklich verfasst hat. Mit den Illustrationen des Autors von eigener Hand wurde er von der Stiftung Buchkunst als eines der schönsten Bücher des Jahres 2007 ausgzeichnet.
Rudyard KiplingÜber BordEngl. Erstausg: Captains Courageous (1897) |
„Dieser junge Cheyne ist die schlimmste Pest an Bord“ sagte ein Mann im Friesmantel; er knallte die Tür zu. „Der ist hier unerwünscht. Der ist zu grün.“
… doch lange wird Harvey Cheyne, seines Zeichens verwöhntes und eingebildetes Söhnchen eines amerikanischen Millionärs, nicht mehr an Bord des Ozeandampfers sein, denn nur zwei Seiten später geht er im Nordatlantik über Bord und wird von der Besatzung eines Kutters aufgefischt.
Und er fällt nicht nur über Bord, sondern auch aus der Welt der Privilegierten in den harten Kampf ums Dasein an Bord des Kabeljaufischers We’re Here vor Neufundland, dem er sich unterordnen muss. Seinen reichen Vater nimmt ihm der Skipper nicht ab und lässt ihn für zehneinhalb Dollar im Monat auf dem Schiff arbeiten, und es wird fast ein halbes Jahr dauern, bis er wieder einen amerikanischen Hafen anlaufen wird.
Huw Lewis-Jones (Hg.)Das Buch des Meeres
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„Allein aus Freude am Sehen, ohne die Hoffnung, seine Eindrücke und Erlebnisse jemals mitteilen zu dürfen, würde niemand über das Meer fahren. (Blaise Pascal,1669)“
Das Meer ist von alters her eine Quelle der Faszination, zugleich berauschend, geheimnisvoll und beängstigend, ein Ort des Schreckens und ehrfurchtsvollen Staunens. In seinem Buch des Meeres zeigt Huw Lewis-Jones, ein britischer Historiker, Herausgeber und Kurator am Scott Polar Research Institute der Universität Cambridge, Ausschnitte aus Briefen, Tage-, Skizzen- und Logbüchern großer Seefahrer aus sechs Jahrhunderten, wobei die Ausschnitte beweisen, dass viele von ihnen auch mit Feder und Zeichenstift umzugehen wussten.
Mit dieser Sammlung privater Aufzeichnungen folgt man den Reisen wagemutiger Seefahrer von den kargen Polarwüsten bis zu den paradiesischen Inseln der Südsee und ist froh, dass Seefahrer wie Vasco da Gama, Sir Francis Drake und der von seiner meuternden Mannschaft ausgesetzte Kapitän der Bounty weder Tabletcomputer noch Kamera an Bord hatten, um ihre Fahrt zu protokollieren. Eine so persönliche Sicht der Dinge, wie sie nur in handschriftlichen Aufzeichnungen, Skizzen, Bildern und Zeichnungen zum Ausdruck kommen kann, wäre für die Nachwelt verloren gegangen.
Alexander PechmannSieben Lichter166 Seiten, 13 × 21,3 mm |
Seit es die Verlage in einem Zeitalter, das man das digitale zu nennen pflegt, den Service eingestellt haben, ihren Lesern ein- bis zweimal im Jahr einen kleinen Katalog mit ihren Neuerscheinungen und lieferbaren Büchern ins Haus zu schicken, habe ich schon manch ein Buch ‘verpasst’. Auch auf das folgende wäre ich nie gestoßen, hätte es die Mayersche Buchhandlung nicht nicht recht dekorativ in ein Regal gestellt, an dem ich in der vergangenen Woche ohne dort eigentlich etwas zu suchen vorbeigegangen bin.
Sieben Lichter von Alexander Pechmann ist ein Roman, der auf einer wahren Geschichte beruht, die zugleich einer der absonderlichsten Kriminalfälle des 19. Jahrhundert ist. Im Juni 1825 erreichte ein Schiff die südirische Hafenstadt Cobh, an Bord sieben ermordete Crewmitglieder und ein toter Passagier. Drei Schiffsjungen, zwei Matrosen und der schwerkranke Sohn des Reeders haben das Massaker überlebt, der Kapitän ist verschwunden. Noch vor der offiziellen Untersuchung bekommt der Arktisforscher und Theologe William Scoresby die Gelegenheit mit den Überlebenden zu sprechen. Er macht sich in den Tagen und Wochen danach ein Bild der grauenhaften Ereignisse, doch bleibt der unheimliche Fall am Ende rätselhaft. War die Besatzung in einen mörderischen Plan verwickelt, oder sind die Toten das Opfer eines wahnsinnig gewordenen Kapitäns? Wer lügt und wer sagt die Wahrheit? Die Fragen führen ihn in ein Gemenge aus Zweifeln, Aberglauben und mitternächtlichen Trugbildern.
Der Roman, mit dem Alexander Pechmann bewiesen hat, dass er nicht nur ein exzellenter Übersetzer und Herausgeber sondern auch ein bemerkenswerter Schriftsteller ist, erschien 2017 und liegt hier in zweiter Auflage vor. In hervorragender Ausstattung, denn dem Steidl Verlag ist es bei einem Preis von nur 18 Euro gelungen, die Seiten nicht wie im 21. Jh. meist üblich zusammenzukleistern, sondern sie – wie alle auf dieser Seite vorgestellten Bücher – nach guter alter Sitte mit einem Faden zu einem Buch zu binden. “Eine packende Hommage an die klassischen Abenteuergeschichten und Schauerromane von Robert Louis Stevenson, Rudyard Kipling und Arthur Conan Doyle”, erlaube ich mir die Verlagswerbung zu zitieren.
Judith SchalanskyAtlas der abgelegenen Inseln144 Seiten, 19×26,5 cmHalbleinen, Fadenheftung, farbiger Buchschnitt |
Fünfzig Inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werde, nennt Judith Schalansky ihr Buch im Untertitel und entführt den Leser von den Weihnachts- über die Himmelfahrts- und Osterinseln auf 50 entlegene Eilande der Weltmeere. Zu jeder Insel hat sie etwas zu erzählen, Geschichten “wie sie nur die Wirklichkeit sich auszudenken vermag, wenn sie mit wenigen Quadratkilometern im Nirgendwo auskommen muss. Es sind Geschichten von seltenen Tieren und seltsamen Menschen, von gestrandeten Sklaven und einsamen Naturforschern, verirrten Entdeckern und verwirrten Leuchtturmwärtern [...], die beweisen, dass die abenteuerlichsten Reisen immer noch im Kopf stattfinden: mit dem Finger auf der Landkarte.”
Das von der 1980 in Greifswald geborenen Autorin gestaltete Buch wurde von der Stiftung Buchkunst als Das schönste Buch 2009 ausgezeichnet und liegt ein Jahr nach dem Erscheinen bereits in der 6. Auflage vor.
Robert Louis StevensonDie SchatzinselEngl. Erstausgabe: Treasure Island (1883) |
“Die Schatzinsel – Kennen wir doch”, wird manch einer sagen. Wirklich? Oder nur eine der vielen, wie es so unschön heißt, “für die Jugend bearbeiteten” Ausgaben. Hier nun liegt ungekürzt und in exzellenter Ausstattung eine Neuausgabe aus dem Hanser Verlag vor, herausgegeben und übersetzt von Andreas Nohl. Hinzu kommen drei Texte zur Entstehung des Romans und eine Fabel des Autors zu den Figuren der Erzählung, die hier erstmals ins Deutsche übertragen wurden.
Ein paar Sätze zur Handlung: Jim Hawkins, Sohn eines schottischen Gastwirts, kommt über einen rätselhaften Pensionsgast seines Vaters, der unter befremdlichen Umständen stirbt, an eine geheimnisvolle Schatzkarte. Zusammen mit seinen Freunden, dem Arzt Dr. Livesey und dem Friedensrichter Trelawney, machen sie sich auf einem angeheuerten Schiff auf den Weg in die Südsee, um den sagenhaften Schatz des berüchtigten Kapitän Flint zu finden. Doch was sie nicht wissen: Fast ihre gesamte Mannschaft besteht aus ehemaligen Matrosen des einstigen Piratenkapitäns, die, insgeheim angeführt vom einbeinigen Long John Silver, gleichfalls hinter dem Schatz her sind, allerdings nicht wissen, wo er zu finden ist.
“Mein Großvater, der ein Seemann war und zeitlebens kein Buch in die Hand genommen hat, las auf dem Sterbebett mit nicht nachlassendem Vergnügen die Schatzinsel”, sagte der irische Dichter und Literatur-
Nikolaus Stingl (Hg.)Der wahre Robinson oder Das Walten der VorsehungLeben und Abenteuer des Alexander Selkirg, |
Im Mai 1703 trieb es den schottischen Seemann Alexander Selkirk aus der Grafschaft Fife zu einer Kaperfahrt nach Südamerika. Im Streit mit seinem Kapitän wurde er auf der westlich von Valparaiso gelegenen Insel Juan Fernandez ausgesetzt und verbrachte dort vier Jahre und vier Monate, ehe ihn 1709 der Freibeuter Woodes Rodgers entdeckte und mit nach England zurücknahm.
Seine nach historischen Dokumenten von Nikolaus Stingl zusammengestellte Vita vermittelt uns ein Bild dieser Zeit der Entdeckungen, Piraterien und Seeschlachten, die der leider nur wenige Jahre existierende Frankfurter Robinson Verlag in seiner Bibliothek des Abenteuers hier in einer wunderschönen Ausgabe zugänglich gemacht hatte.
Tomi UngererDer NebelmannMit ganzseitigen Illustrationen des Autors |
„Aber bleibt ja in der Bucht“, ermahnte er sie, „und haltet euch fern von der Nebelinsel! Das ist ein verwünschter böser Ort, umgeben von tückischen Strömungen. Keiner, der sich dorthin gewagt hat, ist je zurückgekehrt.“
Die Kinder Finn und Cara leben an der irischen Westküste, wo der Wind in den Kaminen pfeift und über dem Atlantik die grauen Nebel aufsteigen. Eines Tages baut ihnen ihr Vater ein Boot, mit dem sie seine Mahnung missachtend in einen dichten Nebel geraten. Die Meeresströmung treibt sie an einen unbekannten Strand – sie sind auf der Nebelinsel gelandet, von der, wie ihr Vater sagte, noch kein Mensch zurückgekehrt ist. Doch sie verzagen nicht und treffen auf den wundersamen Herrn der Insel, den Mann, der die Nebel über den Meeren macht.
Eine Geschichte für Kinder über Mut, Neugier und die Unberechenbarkeit der Elemente, ein liebevoll gestaltetes Buch mit wenig Text, in dem die Bilder sprechen.
Margret WittmerPostlagernd FloreanaMit einem Vorwort zur ergänzten |
Die graue Silhouette des kleinen Segelbooes taucht langsam im Dunst unter. […] Dann ist es verschwunden. Das Boot hatte uns hierhergebracht, auf diese Insel Florena. […] Jetzt sind wir allein. Allein in dieser Einsamkeit. Unendlich weit liegt der Stille Ozean vor mir.
So beginnt Margret Wittmers Bericht über ihre moderne Robinsonade auf die Galápagos Inseln, auf die sie 1932 mit ihrem Mann Heinz auswanderte und auf der sie für den Rest ihres langen Lebens mit ihrer Familie lebte. 1933 wurde dort ihr Sohn Rolf und 1937 ihre Tochter Inge Floreanita geboren. Bis zu ihrem 50. Siedlerjubiläum im Jahr 1982 hatte sich die Familie um acht Enkelkinder und einen Urenkel vermehrt.
Niemand hat bisher eine so lange Zeit auf einer dieser Inseln am Rande der Welt gelebt, mit der Außenwelt nur durch eine Posttonne verbunden, die Ende des 17. Jahrhunderts von Wahlfängern errichtet wurde. Im Jahr 2000 stirbt sie 37 Jahre nach ihrem Mann im Alter von 95 Jahren auf ihrer Insel.